HINTERGRUND

Bis zu 200.000 Frauen und Mädchen aus dem gesamten Asien-Pazifik-Raum wurden während des 2. Weltkrieges systematisch vom japanischen Militär in die Prostitution gezwungen. Sie wurden dort oft über mehrere Jahre hinweg in vom Militär betriebenen „Bordellen“ vergewaltigt, geschlagen, gefoltert und getötet. Ein Teil von ihnen wurde mit medizinischen Eingriffen unfruchtbar gemacht, was nicht nur schwere psychische Folgen, sondern für ihr späteres Leben auch erhebliche materielle und gesellschaftliche Nachteile nach sich zog. Nach Beendigung des Krieges ließ die japanische Armee die Frauen völlig mittellos in der Fremde zurück. Nur wenigen gelang es, in ihre Heimat zurückzukehren und einige leben heute noch  in den früheren Kriegsregionen.

Fast ein halbes Jahrhundert später, am 14. 08. 1991, legte Frau KIM Hak-Soon als erste mutige Überlebende im Fernsehen eine Zeugenaussage ab, da die japanische Regierung die Taten zunächst bestritt. Nach diesem Bruch mit dem Schweigen traten über 500 weitere Frauen aus 13 Ländern öffentlich auf und forderten von Japan eine offizielle Entschuldigung und Entschädigung. So wurde die “Trostfrauen-Bewegung” auf internationaler Ebene entfacht, an der sich schließlich auch Organisationen wie die UNO-Menschenrechtskommission, Amnesty International, ILO etc. beteiligten.

Als unwiderlegbare Dokumente im Archiv des japanischen Verteidigungsministeriums gefunden wurden, gestand zwar 1992 der japanische Generalsekretär Kono das Kriegsverbrechen ein, jedoch wurde es von nachfolgenden Premierministern immer wieder abgestritten. Bis heute erfolgten deshalb weder eine aufrichtige Entschuldigung noch eine offizielle Entschädigung der Opfer im Namen der japanischen Regierung. Die fehlende Aufarbeitung der Vergangenheit stellt ein großes Hindernis für Kooperation und Frieden in dieser Region dar. Viele der betroffenen Zeitzeuginnen sind inzwischen bereits verstorben; in Südkorea etwa ist die Zahl der noch lebenden registrierten Frauen von ursprünglich 234 mittlerweile auf 72 geschrumpft. Die Zeit drängt also, um in diesem besonders frappanten Fall systematischer sexueller Gewalt während militärischer Auseinandersetzungen noch eine Rehabilitation der Überlebenden zu erzielen.

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